Vorlesungs- und Lehrendenverzeichnis

SoSe 2019

Die Welt zwischen Arm und Reich – Bedeutungen von Armut und Reichtum

Petra Lenz, Jenny Vorpahl, Burak GĂĽleryĂĽz

PULS

Die Gegenpole „Armut und Reichtum“ zielen meist auf materielle Besitzverhältnisse, bzw. wirtschaftliche Ressourcen. Sie hängen in diesem Sinne unmittelbar zusammen mit Lebensstandards. Worin Mangel, bzw. Überfluss besteht und welche Wertvorstellungen damit verbunden sind, ist abhängig vom kulturellen, sozialen und historischen Kontext. Ebenso muss differenziert werden zwischen der Selbsteinschätzung und der Deklaration von Einzelnen, Gruppen oder Ländern durch andere als arm oder reich. Assoziativ anschließen an ein quantitatives Verständnis der Begriffe lassen sich Fragen nach Ursachen und Folgen, nach dem Zugriff auf und den Umgang mit Ressourcen, Bedürfnissen und (Über-)Lebensbedingungen, Ungleichheit und Gerechtigkeit, aber auch nach einem menschenwürdigen Dasein, nach den Zusammenhängen mit Macht, Privilegien und Prestige, Klassenstrukturen, Diskriminierung und Ausbeutung sowie sozialer Armut. Dieses Wortfeld leitet über zu Bewältigungsmöglichkeiten, Selbsthilfe, kompensatorischen Maßnahmen, sozialem Engagement und politischen Strategien.
Doch Armut und Reichtum sind nicht per se positiv oder negativ konnotiert. Freiwillige Armut, geistige Armut, Armut als Tugend sowie religiöse, ethische, gesundheitliche Motivationen und Vorbilder für Verzicht sollen ebenfalls in den Blick genommen werden. Reichtum kann mit Hartherzigkeit und Habgier verbunden, aber auch als geistiger Reichtum oder Zeichen für die Erwählung von Gott gedeutet werden. Wohlstand kann als Grundlage für einen Wertewandel hin zu Freiheit, Selbstverwirklichung, Frieden und Umweltschutz dienen.
Im Rahmen des Projektseminars haben die Studierenden die Möglichkeit, aus dieser Vielfalt an Themenbereichen heraus eine Fragestellung in einer Kleingruppe zu erarbeiten und diese über das Semester hinweg selbständig, unter der Betreuung der Dozierenden zu erforschen. Dabei können verschiedene Fachbereiche des LER-Spektrums verknüpft werden. Zum Ende des Semesters werden die Ergebnisse kreativ und interaktiv der Großgruppe präsentiert. Dieser Kurs bietet Raum zum Anwenden, Erweitern und Hinterfragen von persönlichen Lernprozessen sowie für die Erweiterung eigener methodischer, inhaltlicher sowie sozialer Kompetenzen.

Leistungspunkterwerb

a) innerhalb der Lehrveranstaltung (4 LP – entspricht 120 h Arbeitspensum):
aktive Teilnahme an den seminaristischen Sitzungen des Projekts, den Konsultationen und Präsentationen (sowie das Führen eines Lerntagebuchs)
b) Die Modulnote ergibt sich aus einem Projektprodukt mit Präsentation (3 LP – entspricht 90h Arbeitspensum)

Studiengänge und Module

LPSWSbenotet
BL LER 2011
  1071 
Interdisziplinäres Projekt , Aufbaumodul Interdisziplinäre Projektarbeit (BAI)
4
4
nein
BL LER 2013
  210621 
Interdisziplinäres Projekt (P), LER_BA_008 Aufbaumodul interdisziplinäre Projektarbeit LER
4
4
nein

Kontakt

Universität Potsdam
Philosophische Fakultät
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

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