Vorlesungs- und Lehrendenverzeichnis

WiSe 2019/20

Kleine Formen literarischer Prosa

Birgit Krehl

PULS

Kleine Formen des Erzählens und Notierens gibt es seit Jahrhunderten, programmatische und theoretische Aufmerksamkeit kam ihnen hingegen erst mit den geistig-kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umbruchsprozessen ab der Frühen Neuzeit/Renaissance zu. Im Zeitalter knapper werdender Zeit- und Platzressourcen haben sie im 20. und 21. Jahrhundert zweifellos Konjunktur, was auch die Textauswahl des Seminars widerspiegelt. Das wissenschaftliche Interesse an den „Kulturen des Kleinen“ sowie Fragen nach den Funktionen und Bedeutungen kleiner Formen und Formate gewinnen deshalb an Relevanz. Im Seminar werden an einem breiten Textspektrum der polnischen Literatur, das von Märchen und Legende über Schwank und Anekdote bis zu Essay, Kurz- und Kürzestgeschichte oder Feuilleton reicht, Gattungs- und Genrefragen ebenso wie das Verhältnis von Fiktionalität und Faktualität oder das subversive Potential von Kleinheit diskutiert.

Literatur

Bednarek, Magdalena: Mikrokosmos literacki, Poznań, Wydaw. Poznańskie Studia Polonistyczne, 2013.
Fromholzer, Franz Mayer, Mathias Werlitz, Julian (Hg.): Nanotextualität. Ästhetik und Ethik minimalistischer Formen, München: Wilhelm Fink, 2017.
Göttsche, Dirk: Kleine Prosa in Moderne und Gegenwart, Münster: Aschendorff, 2006.
Trzynadlowski, Jan: Małe formy literackie, Wrocław: Wydaw. Danuta Kohlberger, 1977.

Leistungspunkterwerb

Im Seminar können durch aktive Teilnehme, ein Referat sowie einen Textkommentar Leistungen im Umfang von 3 LP erbracht werden.

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