Vorlesungs- und Lehrendenverzeichnis

WiSe 2012

Götter, Gott, Gottlosigkeit

Johann Ev. Hafner | Di 10 - 12 Uhr | Raum: 1.09.1.14 | Erste Veranstaltung: 16.10.2012

PULS

Religionswissenschaft teilt Religionen ein nach Poly-, Heno- und Monotheismen und grenzt diese von Animismen und Deismen ab. Ob solche Kategorisierungen das Selbstverständnis der Religionen treffen, soll u.a. anhand des indischen Monismus und des christlichen Trinitarismus gezeigt werden. Dazu wird der mühsame Weg des Christentums von der Vater-Vorstellung Jesu von Nazareth bis zum Dreifaltigkeitsdogma nachgezeichnet.
Das Wort "Gott" hat die alte Religions- und die moderne Sprachphilosophie herausgefordert, ob es sich dabei um einen Begriff handelt, den man denken kann, oder um einen Namen, den man nur rufen kann. Die klassischen Gottesbeweise (Anselm, Thomas, Kant) versuchen auf dem Wege des Denkens, Gott plausibel zu machen: als höchster Gedanke, als letztes Ziel, als Idee der praktischen Vernunft. Einige der schärfsten Gegner solcher Versuche - innerhalb und außerhalb der Theologie - werden zu Wort kommen: Nietzsche, Barth, Flew, Marxismus. In der Debatte um Dawkins "Gotteswahn" ist die Frage nach Sinn und Unsinn von Gottesglauben einerseits und Evolutionsgläubigkeit andererseits heute aufgebrochen.
Ein religionstheoretisches Problem beschäftigt die Theologien vieler Religionen: Wie kann Gott hoch-transzendent gedacht werden und zugleich als im Irdischen wirksam? Ist die Welt ein Teil von ihm oder ihm gegenüber? Was besagt der Schöpfer-Titel im Gegensatz zu gnostischen Vorstellungen von der Emanation?
Abschließend soll für die These argumentiert werden, dass jede religiöse Form sich in irgendeiner Weise auf "transempirische Akteure" bezieht, seien es Seelen, Geister, Engel, Energien.

Literatur

Vorgrimler, H. (Hg.): Gotteslehre, 2 Bde., Graz 1989 (dogmatische und theologische Texte aus den Jahrhunderten) Ruster, Th.: Der verwechselbare Gott, Freiburg 2000 (Kampfschrift gegen Didaktisierung) Barth, H.-M.: Dogmatik, Gütersloh 2001 (Vergleich der Gottesvorstellungen verschiedener Religionen), Dawkins, R.: Der Gotteswahn, Berlin (6. Aufl.) 2007 (Bsp. für neuen Atheismus)

Leistungspunkterwerb

Aktive Mitarbeit in der Vorlesungsdiskussion, Bestehen einer Klausur in der ersten Woche nach Semesterschluss

Studiengänge und Module

LPSWSbenotet
B2 Religionswissenschaft 200
  1602 
Vorlesung Religionsphilosophie oder -soziologie, Religionstheorien
2
2
ja
  1604 
Vorlesung Religionsphilosophie oder -soziologie, Religionstheorien
2
2
ja
  1801 
Vorlesung, Grundfragen der Religionen
3
2
ja
  1803 
Vorlesung, Grundfragen der Religionen
2
2
ja
  1901 
Vorlesung, Aufbaumodul
2
2
ja
B2 Religionswissenschaft 201
  170 
Vorlesung, Aufbaumodul philosophische und theologische Grundfragen (Erstfach)
3
2
nein
  180 
Vorlesung Religionstheorie, Aufbaumodul Theorien und Methoden der Religionswissenschaft (Zweitfach)
3
2
nein
  181 
Vorlesung Religionsphilosophie, Aufbaumodul Theorien und Methoden der Religionswissenschaft (Zweitfach)
3
2
nein
BL LER 2004
  30213 
Weltreligionen und Religiosität der Gegenwart, Religionswissenschaft
2
2
ja
  30221 
Grundfragen der Religionen, Religionswissenschaft
2
2
ja
  3085 
Religionswissenschaft, Vertiefungsmodul
1
2
ja
  3082 
Religionswissenschaft, Vertiefungsmodul
2
2
ja
BL LER 2011
  1072 
Vertiefungskurs LG 2 / LSIP 2, Aufbaumodul Interdisziplinäre Projektarbeit (BAI)
3
2
nein
  1073 
Vertiefungskurs LSIP 1, Aufbaumodul Interdisziplinäre Projektarbeit (BAI)
2
2
nein
Studium+ 2008
  4301 
Veranstaltung (4301-10), Veranstaltungen 3 LP
3
2
ja/nein
Studium+ 2009
  10242 
Veranstaltung, Aufbaumodul Kunst, Religion, Philosophie
3
2
ja/nein
  10243 
Veranstaltung, Aufbaumodul Kunst, Religion, Philosophie
3
2
ja/nein
  10262 
Veranstaltung, Aufbaumodul Kunst, Religion, Philosophie
3
2
ja/nein
  10263 
Veranstaltung, Aufbaumodul Kunst, Religion, Philosophie
3
2
ja/nein

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Philosophische Fakultät
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

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