Vorlesungs- und Lehrendenverzeichnis

WiSe 2012

Religiöse Kriminal- und Verschwörungsliteratur

Johann Ev. Hafner, Almut-Barbara Renger<p>Fr 16 - 18 Uhr | Raum: � .Extern | 26.10.2012<p>Fr 09:00 - 16 Uhr | Raum: 1.08.0.64 | 30.11.2012<p>Fr 16 - 20 Uhr | Raum: 1.08.0.64 | 30.11.2012<p>Fr 16 - 20 Uhr | Raum: � .Extern | 14.12.2012<p>Fr 16 - 20 Uhr | Raum: 1.08.0.64 | 18.01.2013<p>So 16 - 20 Uhr | Raum: N.N. | 20.01.2013<p>Mo 16 - 20 Uhr | Raum: N.N. | 21.01.2013

PULS

Das vermeintliche Gegensatzpaar Religion-Aufklärung wirft bis heute immer wieder kritische Fragen nach der menschlichen Natur, Moral und Verantwortlichkeit im Verhältnis zu einer transzendenten Realität auf - Fragen, die als ein Charakteristikum der Moderne Eingang in die populäre Kriminal- und Verschwörungsliteratur gefunden haben. Der um Aufklärung eines Verbrechens bemühte "geistliche Ermittler" fungiert hier nicht nur als Instanz der Vernunft und der logischen Deduktion, der Aufdeckung von Geheimnissen und der Wiederherstellung gestörter Gleichgewichtsverhältnisse. Als Priester, Mönch oder Rabbiner, der Verbrechen aufklärt, ist er auch mit einer besonderen moralischen Autorität ausgestattet, als Experte für religiöses Wissen über die Abgründe der menschlichen Seele eröffnet er zudem die Möglichkeit einer theologischen und religiösen Reflexion über Fragen der Schuld, der Gerechtigkeit und des Bösen. Im Seminar wird dieser religiösen und zugleich zutiefst säkularen Figur nachgegangen und gezeigt, dass sie mit Chestertons Father Brown, Hollands Reverend Claire Aldington oder Kemelmans Rabbi Small als Repräsentationsfigur verschiedener religiöser Traditionen und Denominationen verbreitet ist und auch Eingang ins Genre der belletristischen Verschwörungsliteratur gefunden hat, zu der z.B. Umberto Ecos "Das Foucaultsche Pendel" und "Sakrileg" von Dan Brown gerechnet werden. Zu untersuchen sind nicht zuletzt Setting und Umfeld des Tatorts, da das aufzuklärende Verbrechen in der Regel im Feld und Umfeld von Stätten geschieht, die als heilig wahrgenommen werden: Kirchen, Synagogen, Tempeln oder Moscheen. Sie stehen einerseits für Sicherheit und göttliche Präsenz, andererseits verleihen sie als Orte des Verbrechens und der Angst einer tiefgreifenden Verunsicherung des Menschen Ausdruck, der in der säkularisierten Moderne an religiösen Gewissheiten zweifelt, sich aber gleichzeitig nach ihnen sehnt.

Literatur

Zur Vorbereitung vor Seminarbeginn sind zu lesen: "Sakrileg" (Textausgabe: Dan Brown: Sakrileg, Bastei Lübbe 2006, engl. Originaltitel: The Da Vinci Code), ein Kriminalroman, der die Verschwörung eines Sions-Ordens mit dem Entstehen der christologischen Dogmen, den jüngeren Funden in Qumran und Nag Hammadi, der Geschichte der fränkischen Dynastie der Merowinger und dem Opus Dei verquickt, sowie "Verschlußsache Jesus" (Textausgabe: Michael Baigent, Richard Leigh: Verschlusssache Jesus. Die Qumranrollen und die Wahrheit über das frühe Christentum, München 1991). Weitere Texte werden in der ersten Sitzung festgelegt.

Leistungspunkterwerb

Obligatorische Teilnahme am Kongress "Geistliche Ermittler" am 20./21. Januar 2013 (MMZ), Paper-Präsentation

Studiengänge und Module

LPSWSbenotet
LA LER 2003
  82201 
Grundfragen der Religionen im interreligiösen Vergleich, Hauptstudium: Religionswissenschaft
3
2
ja
ML LER 200
  2021 
Grundfragen 2, Themen der Religion
3
2
ja
ML LER 2011
  1101 
Seminar (121), Aufbaumodul Religionswissenschaft LG (MAR)
3
2
nein
  1121 
Seminar, Berfusfeldbezogenes Vertiefungsmodul LG (MV)
3
2
ja
  1112 
Seminar Philosophie oder Religionswissenschaft (152), Aufbaumodul Fachwissenschaften für LSIP 1
3
2
nein
MT Judentum und Christentum im kulturellen Kontext 2011
  150 
Lehrveranstaltung, Komparatistik, Dialog und Polemik
3
2
nein
  151 
Lehrveranstaltung, Komparatistik, Dialog und Polemik
3
2
nein
  152 
Lehrveranstaltung, Komparatistik, Dialog und Polemik
3
2
nein
MT Jüdische Studien 2012
  2091 
Lehrveranstaltung, Judentum, Christentum und Islam im Vergleich (Wahlpflichtbereich)
3
2
nein
  2092 
Lehrveranstaltung, Judentum, Christentum und Islam im Vergleich (Wahlpflichtbereich)
3
2
nein

Kontakt

Universität Potsdam
Philosophische Fakultät
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

Logo